Haus 2we2c
Hagen
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2005

Auszeichnung guter Bauten 2006,
Auszeichnung

Bauherr:
Privat

Wohnfläche:
2 Wohneinheiten,
je 100 und 120 qm

Fotos:
Stefan Bayer, Darmstadt

Der städtebauliche Kontext:

In Alt-Emst, einem Stadtteil von Hagen, geschichtlich geprägt vom Charakter der Gartenvorstadt, auf einem 550 qm großen „Restgrundstück“ wurde im Jahr 2006 das Mietshaus 2WE2C mit zwei Nutzungseinheiten fertiggestellt. Umgeben von Einfamilienwohnhäusern mit großzügigen Gärten, die ihrer Entstehungszeit den Ausdruck des jeweiligen Zeitempfindens wiederspiegeln, versucht 2WE2C eine Antwort zu geben auf die Art und Weise, wie die voranschreitende Nachverdichtung der ehemals großzügigen stadtnahen Grundstücke gelingen kann, ohne den bestehenden bis zu 50- jährigen Grünbestand, oder auch die Beziehung der Neu- und Bestandsbauten untereinander nachhaltig negativ zu beeinflussen.

Die Form ist die Antwort auf den Ort:

Durch die maximale Ausnutzung des trapezförmigen Grundstückes, dem Erhalt und Einbezug des alten Baumbestandes, der leichten Hanglage des Geländes und der Reaktion auf die Bestandsbebauung und Grünflächen mit gezielten Blickbeziehungen entstand ein Baukörper, der mit seiner schlichten und selbstverständlichen Erscheinung dem Kontext begegnet.

Fassade und Kubatur:

Das Gebäude spielt mit Statik und Dynamik, mit Abgrenzung und Aneignung der Umgebung. So definiert die nördliche und längste Wand mit ihrer Lochfassade zwar die eindeutige Grenze des Baukörpers zum Außenraum, jedoch kann sich ihm das Bauwerk mit den nach außen aufschlagenden Dreh- und Kippflügel der Fenster auch öffnen. Im Süden hingegen greift das Gebäude durch die unterschiedlich langen, geschlossenen und einander versetzten Wandscheiben in den Außenraum, öffnet sich hier jedoch nur in die Ost- und Westausrichtung durch raumhohe Verglasungen im Ess- und Wohnbereich. Ein direkter Blickbezug zum südlich liegenden Nachbargebäude ist somit nicht möglich. Stattdessen werden die Blicke in das Grün des Gartens gelenkt. Der maximalen Ausnutzung des Grundstückes folgend stehen die Scheiben parallel zur Nord- und Südgrenze des Grundstückes, die sich im Innenraum fortsetzen. Das Gebäude zeichnet sich also durch einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Transparenz und Geschlossenheit aus.

Der Grundriss:

Aufgrund des zu schützenden Wurzelwerkes und der leichten Hanglage des Geländes wurde das Gebäude nur teilunterkellert und bietet durch die Auskragung der selbsttragenden Bodenplatte im Osten Raum für drei geschützte PKW- Stellplätze und Nebenräume. Die Erschließung der Nutzungseinheiten erfolgt über eine außenliegende, wettergeschützte Stahltreppe. Von den jeweiligen Eingängen auf der Südseite des Gebäudes werden ein großer zusammenhängender Wohn- Essraum mit durchgängiger Verglasung und anschließender Terrasse oder Balkon nach Westen, Schlaf- und Kinder – bzw. Gästezimmer nach Osten erschlossen.

Planung und Umsetzung:

Das Wegenetz in Alt-Emst, schmal und ohne Gehwege, das schwer zugängliche Grundstück und der felsige Untergrund waren der Grund für die Realisierung des Rohbaus in Großtafelbauweise. Die Anordnung der tragenden Längswände, die Querwände und Decken aus Holz und Verbundestrich, welche maximal 4m spannen und die Queraussteifung des Gebäudes sichern, ergeben ein statisch ökonomisches System. Bei der Wahl der Materialien und der Warmwasser- und Heizungsversorgung wurde nach dem Diktat der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit geplant. Die Außentreppe wurde als günstige Stahlkonstruktion, mit LKW-Ladeabdeckungen als Belag und durchgefärbten Faserzementplatten als Treppengeländerfüllungen, das Fenstersystem, bestehend aus Aluminium und innenliegenden Holzrahmen ausgeführt. Die Außenverkleidung aus Holz lässt das Gebäude dezent in seiner natürlichen Umgebung erscheinen.

 

 

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